Kopf & Rückenmark: Pioniergeist bei der 17. Erwin L. Hahn Lecture & Workshop
22.11.2024
Es ist das unentdeckte Land, zumindest was Magnetresonanztomografie betrifft: Das menschliche Rückenmark. Obwohl das Rückenmark als große „Autobahn“ zur Weiterleitung von Nervenimpulsen (zusammen mit dem Gehirn) kaum überschätzt werden kann, gibt es zur Bildgebung des Rückenmarks kaum standardisierte Sequenzen und Verfahren. Einen Tag lang drehte sich bei der 17. Erwin L. Hahn Lecture & Workshop unter dem Titel „Brain & Spine: The Next Frontier“ darum alles um das Zusammenspiel von Gehirn und dem Rückenmark, und den Möglichkeiten zur Bildgebung, insbesondere in der Ultrahochfeld-Magnetresonanztomografie (UHF MRT).
Wie wichtig dieses Thema ist, zeigte sich vor allem im regen Interesse an der Erwin L. Hahn Lecture & Workshop: Nachmeldungen waren in diesem Jahr kaum möglich, da der Veranstaltungsraum ausgebucht war, und auch die Zahl der Online-Zuschauer*innen war mit 270 Personen beachtlich.
In drei Sessions näherten sich nationale und internationale Wissenschaftler*innen der Frage, wie das Gehirn und das Rückenmark interagieren, unter anderem in Angst- und Schmerzsituationen. Auch die technischen Herausforderungen der Bildgebung wurden diskutiert.
Höhepunkt des wissenschaftlichen Programms bildete die Keynote von Virginie Callot vom Center for Magnetic Resonance in Biology and Medicine der Aix-Marseille Université, die über „Spinal Cord MRI at Ultra-High Field: Where are we now?“ referierte und faszinierende Einblicke in ihre Forschung gewährte.
Die mit Abstand weiteste Anreise hatte übrigens Signe Johanna Vannesjö, die für ihren Vortrag „Levelling the field in spinal cord MRI: B0 homogeneity and stability“ eigens aus Trondheim in Norwegen anreiste.
Neu war in diesem Jahr die Data Blitz Session, in der Wissenschaftler*innen die Möglichkeit erhielten, in fünfminütigen Kurzvorträgen aktuelle Ergebnisse zu präsentieren, die beim anschließenden Poster Walk weiter erläutert werden konnten.
Der Erwin L. Hahn Institute Award for Young Scientists ging dieses Jahr an Tobias Spronk für seine Doktorarbeit „Simulations and measurements of implant-induced artifacts in magnetic resonance imaging“. Den International Erwin L. Hahn Institute Award erhielt Simon Schmidt von der University of Minnesota für seine Veröffentlichung „Improved 1H body imaging at 10.5 T: Validation and VOP-enabled imaging in vivo with a 16-channel transceiver dipole array“.
Wir bedanken uns herzlich bei allen Teilnehmenden und Vortragenden für eine tolle, gelungene Veranstaltung und freuen uns auf die nächste Erwin L. Hahn Lecture & Workshop in 2025!