Manche Krankheiten gibt es so schon gut wie ewig. Andere entstehen erst durch sich wandelnde Umstände der Gesellschaft, sie gehen sozusagen mit der Zeit.

Erwin L. Hahn Institute for MRI-Direktor Prof. Dr. Matthias Brand ist nun für seine Pionierarbeit in der Erforschung genau so eines Krankheitsbildes mit dem Great Achievement Award der International Society for the Study of Behavioral Addictions (ISSBA) geehrt.

Prof. Brands besonderes Interesse gilt dem internetbezogenen Suchtverhalten, wie Computerspielsucht oder Online-Shopping-Sucht. Zusammen mit Kolleg*innen hat Prof Brand als einer der international führenden Wissenschaftler das I-PACE-Modell entwickelt. Dieses beschreibt die zentralen Prozesse, die auf psychologischer und neurobiologischer Ebene der Entstehung und Aufrechterhaltung von Verhaltenssüchten zugrunde liegen. In zukünftigen Studien soll geprüft werden, ob das I-PACE-Modell, nachdem es erfolgreich in der Grundlagenforschung angewendet wurde, auch ganz praktisch in Sucht-Therapien bei Betroffenen eingesetzt werden kann.

Der Great Achievement Award der ISSBA wurde 2023 zum ersten Mal vergeben – Prof. Brand ist damit der erste Preisträger. Die Verleihung fand im Rahmen der jährlichen International Conference on Behavioral Addictions im Juli 2024 in Gibraltar statt, bei der Prof. Brand auch die Keynote hielt.

Ebenfalls ausgezeichnet wurde Dr. Stephanie Antons aus der Forschungsgruppe „Affective and cognitive mechanisms of specific Internet-use disorders (ACSID)“ von Prof. Brand. Sie konnte für ihre Arbeit „Treatments and interventions for compulsive sexual behavior disorder with a focus on problematic pornography use: A preregistered systematic review"” den “Best Paper Award” des Journals of Behavioral Addictions in Empfang nehmen.

Wir gratulieren ganz herzlich!

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Bild: Privat