"Große Erwartungen": DFG fördert zweite Periode von "Treatment Expectation" mit 15 Millionen Euro

20.06.2024

Begegnet uns im Alltag der Placebo-Effekt, dann meistens im Atemzug in einer Diskussion um Medikamente, die mal mehr und mal weniger gut wirken, oder sogar auch, wenn es um Selbsttäuschung geht. Dabei ist der Placebo-Effekt weitaus besser als sein Ruf und kann entscheidenden Einfluss darauf haben, wie schnell und wie gut wir von einer Krankheit genesen.

Seit vielen Jahren forscht Schmerz-Expertin und ELH-PI Prof. Dr. Ulrike Bingel von der Universitätsmedizin Essen zu diesem Thema, unter anderem im Rahmen des regionalübergreifenden Sonderforschungsbereiches SFB/Transregio 289 “Treatment Expectation”, dessen Sprecherin Prof. Bingel ist. In dem interdisziplinären Sonderforschunsgbereich stellen sich die Wissenschaftler*innen zwei zentralen Fragen: 

Wie entstehen Erwartungen? 

Welche Rolle spielen positive oder negative Erwartungshaltungen, wenn Patienten behandelt werden?

Nach der ersten, erfolgreichen Förderperiode konnte der SFB nun einen weiteren Erfolg verbuchen: Die Deutsche Forschungsgesellschaft hat den Verlängerungsantrag bewilligt und fördert das Projekt “Treatment Expectation” für vier weitere Jahre mit rund 15 Millionen Euro. Für die zweite Periode haben sich die Wissenschaftler*innen unter anderem vorgenommen, die Auswirkungen von positiven und negativen Erwartungen auf das Immunsystem näher zu erforschen. 

Bei der Forschungsarbeit des Transregio 289 kommt auch immer wieder das 7T MRT-System des ELH zum Einsatz, dessen hochaufgelöste Bilder wertvolle Informationen über psychologische und physiologische Prozesse im menschlichen Gehirn liefern können. 

Website: https://treatment-expectation.de/

Bildrechte: Universitätsmedizin Essen