ILLUMINATE-Projekt: Mithilfe von MRT den Behandlungserfolg bei Krebs vorhersagen
05.11.2024
Obwohl immer besser therapierbar, bleibt Krebs eine der häufigsten Todesursachen bei Männern und Frauen. Unermüdlich forscht die Wissenschaft darum nach neuen, innovativen Behandlungsansätzen. Denn nicht alle Krebsarten sprechen gut auf Chemo-, Strahlen- oder Immuntherapie an, oder lassen sich relativ leicht operativ entfernen.
Ein internationales Konsortium untersucht im Zuge des Projektes ILLUMINATE jetzt, wie ein neues bildgebendes Verfahren den Behandlungserfolg für Menschen mit Prostatakrebs in fortgeschrittenem Stadium vorhersagen kann. Im Fokus steht unter anderem die metabolische Magnetresonanztomographie, die chemische Prozesse im Körper besonders deutlich sichtbar macht. Dem Konsortium gehören Vertreter*innen von 15 Institutionen an, darunter ein Team um ELH-PI Prof. Dr. Tom Scheenen. Das Projekt startet im November 2024 und läuft 54 Monate.
Durch ILLUMINATE wird die metabolische Magnetresonanztomographie (MeMRI) zum ersten Mal bei der Diagnostik und Therapie, kurz Theranostik, von Menschen mit metastasierendem Prostatakrebs eingesetzt. Es wird vermutet, dass Therapie-Resistenzen bei Prostatakrebs dank der MeMRI frühzeitiger erkannt und alternative Behandlungswege entwickelt werden können. Langfristig soll diese Tomographie-Form auch in früheren Krebsstadien eingesetzt werden und bei anderen Krebsarten.
Derzeit wird bei kastrationsresistentem Prostatakrebs meist nach zwei oder drei Monaten und mehreren Behandlungszyklen die Gesamttumorlast beurteilt, um festzustellen, ob ein Patient positiv auf die Behandlung anspricht. Mit Metabolic MRI ist es jedoch möglich, Stoffwechselveränderungen in einem Tumor zu erkennen, die einer strukturellen Veränderung vorausgehen, und zwar bereits nach dem ersten oder zweiten Behandlungszyklus. Am Erwin L. Hahn Institute for MRI will Tom Scheenen dieses Verfahren nun für die klinische Anwendung weiterentwickeln.
„Mit Metabolic MRI wäre es möglich, die Behandlungserfolge bei Krebserkrankungen frühzeitig zu beurteilen und die individuelle Therapie eines Patienten anzupassen“, sagt Tom Scheenen.